Einführung und Musikbeispiele Moderne Blockflöten

Moderne Harmonische Blockflöten

Eine Einführung mit Musikbeispielen von Nik Tarasov

Moderne Harmonische Blockflöten: Mit diesem Überbegriff bezeichnet man allgemein das neueste eigenständige Baukonzept in der Blockflötenfamilie. Es geht über die Vorzüge der vielen Nachbauten herkömmlicher historischer Blockflötenmodelle in mancherlei Hinsicht hinaus und vereint Traditionelles mit innovativen Qualitäten. So eröffnen sich der musikalischen Gestaltung neue Horizonte.


Geschichte und Modelle Moderner Harmonischer Blockflöten

Das zu Beginn der 1990er-Jahre von Nik Tarasov entwickelte System wurde erstmals bei Instrumenten von Joachim Paetzold in Tübingen verwendet.

Joachim Paetzold und Nik Tarasov

Klangbeispiel: Sonate F-Dur nach BWV 1031, 2. Satz, von J. S. Bach, gespielt von Nik Tarasov (Moderne Harmonische Altblockflöte von Joachim Paetzold) und Michael Weiger (Pianoforte)

Der elsässische Blockflötenmacher Maarten Helder ließ sich ebenfalls von diesem Konzept inspirieren und integriertes es in seine neuen Instrumente.

Klangbeispiel: Sonate F-Dur nach KV 373 (374 d), 1. Satz, von W. A. Mozart, gespielt von Nik Tarasov (Helder Alt von Maarten Helder & Mollenhauer) und Michael Weiger (Klavier)


Blockflötenmodelle nach Tarasov/Paetzold und Helder werden in Sopran- bis Tenorlage seit 1996 bei Mollenhauer in Fulda in Serie gebaut: Im modernen Stimmton gibt es neben den C- und F-Größen als transponierendes Instrument für bestimmte Einsatzgebiete auch eine klangkräftige Altblockflöte in G.

Videobeispiel: Duo concertant op. 16, 1. Satz, von Ernest Krähmer, gespielt von Nik Tarasov (Moderne Harmonische Altblockflöte in G von Mollenhauer) und Michael Weiger (Klavier)

Moderne Altblockflöte in f und Helder Tenor mit H-Fuß

2020 wurden die Helder-Modelle nochmals modernisiert und der Griffweise anderer Moderner Harmonischer Blockflöten weiter angenähert.

Videobeispiel: Variation und Thema des 2. Satzes aus dem Kaiserquartett von Joseph Haydn, gespielt von Nik Tarasov (Prototyp der Helder Evo Alt von Mollenhauer) und Michael Weiger (Klavier)

Videobeispiel: Romanze Nr. 1 in a op.1 für C-Blockflöte und Klavier von Michael Weiger, gespielt von Nik Tarasov (Helder Evo Tenor von Mollenhauer) und Michael Weiger (Klavier)


Die bei Mollenhauer gebauten Modernen Harmonischen Blockflöten lassen sich in zwei Typen unterteilen:
Die neuen Helder Evo-Modelle sind zu Gunsten eines breiteren Tones weiter mensuriert, haben mehr Klappen, eine spezielle Pianoklappe fürs Spielen mit geringerer Lautstärke bzw. zum dynamischen Abschattieren von Tönen; sie sind für Klangexperimente mit der sogenannten »Sound-Unit« ausgestattet, deren wesentlichstes Merkmal ein beweglicher Block ist.

Die sogenannte Moderne Sopran und die Moderne Alt mit zwei oder drei Klappen sind vergleichsweise enger mensuriert um mit möglichst geringem Aufwand ein wendiges und in allen Lagen fokussiertes Spiel zu ermöglichen. Im Wesentlichen am traditionellen Baukonzept einer Blockflöte festhaltend, möchte Ihr Baukonzept mit wenigen Mitteln eine Aufwertung verschiedener Eigenschaften erreichen. Instrumente in Altlage dieses Modells sind zudem in zwei verschiedenen Voicings erhältlich: Das »barocke Voicing« folgt einer eher traditionellen Klanglichkeit, die brillant und nasal auf einen Idealton hin abgestimmt ist. Das klangliche Zentrum liegt hier innerhalb zweier Oktaven. Das »moderne Voicing« bietet ein weiteres Spektrum klanglicher Möglichkeiten, die vermittels eines aktiven Ansatzes durch den Spieler gestaltet werden. Somit können zweieinhalb Oktaven tonlich recht flexibel gestaltet werden.

Cover der CD Moderne Sopranblockflöte mit Nik Tarasov

Synpor

2002 entwickelte Nik Tarasov mit dem Regensburger Erfinder Hans-Joachim Burger »Synpor« als neues quellstabil absorbierendes Blockmaterial. Es findet bei sämtlichen Modernen Harmonischen Blockflöten von Mollenhauer Anwendung.

Hans-Joachim Burger, der Erfinder des Blockmaterials »Synpor«
Durch den speziellen Kompositblock aus einer Synpor/Zedernholz-Kombination wird die Belastungsfähigkeit der Instrumente erheblich verlängert. In der Ausgabe des Windkanals 2001-2 finden Sie unter dem Titel Synpor – oder die Kunst des Erfinders einen Artikel zum Thema ab Seite 14.

Composite-Block aus Synpor

 

Elody

Seit 2013 baut Mollenhauer mit der Elody die erste elektro-akustische Altblockflöte von Nik Tarasov in moderner harmonischer Ausführung. Mit Hilfe gängiger Effektgeräte und Verstärker auf analoger und digitaler Basis können Klang- und Lautstärkeveränderungen jeglicher Art erreicht werden. Das neue Instrument eignet sich insbesondere für den Einsatz im Bandkontext.

 

Gebrauchsanweisung der Elody (Download)

Gebrauchsanweisung für die Elody Blockflöte

 

Verbreitung

Nach dem Erfolg Moderner Harmonischer Blockflöten durch die Kooperation von Mollenhauer & Nik Tarasov orientieren sich auch andere Hersteller unterdessen an der Systematik Moderner Harmonischer Blockflöten.

 

Eigenschaften

Das Ideal reingestimmter Obertöne

Im Bau Moderner Harmonischer Blockflöten durchgesetzt hat sich ein Konstruktionsprinzip, wonach zunächst die Fußtöne in rein gestimmte Obertonintervalle überblasen sollten. Dies setzt im Vergleich zu traditionellen Blockflöten eine verlängerte Rohrlänge voraus sowie im Fußstück mindestens zwei im Halbtonabstand, an deren akustisch richtigen Position platzierte, im besten Fall offene große Tonlöcher, welche über eine entsprechende Klappenmechanik bedient werden können.
Während die anderen Teile des Instruments für den gewohnten Umgang weitgehend in ihrer Herkömmlichkeit belassen werden können, wirken das neue Fußstück und die sogenannte lange Mensur auf das Instrument wie ein Turbolader. Viele vormals nachteilige Eigenschaften von Blockflöten mit umgekehrt konischer Bohrung und damit vergleichsweise kurzer Mensur scheinen dadurch wie verwandelt.

Wirkung der Harmonisierung

Die vormals zu schwachen untersten Töne des 1. Registers werden stabilisiert und sind nun ebenfalls stark belastbar. Das Instrument erhält damit eine solide Basis.
Im Vergleich mit traditionellen Blockflöten (insbesondere Barockmodellen) werden bei Modernen Harmonischen Blockflöten die untersten Töne stärker angeblasen. Diese »Aufwertung« ist nötig, damit, vom Schalldruck her betrachtet, die Töne in der Gesamtskala akustisch nicht mehr aus dem Rahmen fallen und nun für Zuhörer und Ensemblepartner besser zu hören sind.

Zusätzlich harmonisiert werden Moderne Harmonische Blockflöten, wenn sie mit einer dritten Fußklappe ausgestattet und in der Rohrlänge nochmals verlängert sind. Dadurch können als Extension der Halbton unter dem Grundton des Instruments gespielt und auch weitere Töne positiv beeinflusst werden. Ebenso können sämtliche chromatischen Trillerverbindungen über zwei Oktaven ausgeführt werden.

Der Übergang von der 2. in die 3. Oktave wird sowohl von der Ansprache als auch von den klanglichen Möglichkeiten her erleichtert.
Töne der 3. Oktave klingen bei Modernen Harmonischen Blockflöten weniger gepresst und können edler und mit klarer Tongebung gespielt werden. 

Klangbeispiel: "Anadolia" (Thema und Variationen) von Stephen C. Foster, gespielt von Nik Tarasov auf einer Modernen Alt von Mollenhauer

In der 3. Oktave kommt es nicht mehr zu Ausfällen gewisser Töne, die vormals nur durch das zusätzliche Verschließen des Schalllochs ausgeführt werden mussten. Dies gilt z. B. auf der Altblockflöte vor allem für das fis3 und a3 – Töne, die in anspruchsvoller klassischer Literatur hin und wieder vorkommen.

Klangbeispiel: Fantasie Nr. 9 TWV 40:10 von G. Ph. Telemann, gespielt von Nik Tarasov auf einer Modernen Alt von Mollenhauer

 

Griffweise

Innerhalb von zwei Oktaven kann auf derzeit erhältlichen Modernen Harmonischen Blockflöten mit herkömmlichen Griffen gespielt werden. Ab der dritten Oktave kommen auch »neue« Griffe hinzu. Grifftabelle: Beispiel Moderne Alt mit F-Fuß
Manche neu zu lernenden Griffe in der 3. Oktave stellen sich nicht als völlige Unbekannte dar: Obwohl sie auf den kurz mensurierten Nachbauten heutiger traditioneller Barockblockflöten zwar ansprechen aber intonatorisch nie sauber sind, wurden sie doch bereits in manchen originalen Grifftabellen des Spätbarock abgebildet. Es bleibt weiterhin ein Rätsel, weshalb diese alten speziellen Griffe auf Modernen Harmonischen Blockflöten weitgehend sauber funktionieren! (Siehe den Beitrag »Hoch hinaus« in Windkanal 2008-2)

Chromatik

Aufgrund der akustischen Harmonisierung der Obertonstrukturen erscheint die chromatische Tonleiter insgesamt sauberer. Die ehemals eher diatonisch verhaftete Blockflöte erhält damit eine weitere Aufwertung für das Spielen chromatisch konzipierter Musik.

Klangbeispiel: Drei kleine Stücke (1958) von Helmut Bornefeld, gespielt von Nik Tarasov auf einer Modernen Alt von Mollenhauer

Klanglichkeit

Töne der 3. Oktave müssen nicht mehr zwangsläufig forciert angeblasen werden und sind leichter zugänglich.
Auf der Basis eines logischer aufgebauten Überblassystems wird ein variantenreicheres Spielen ermöglicht. Neben den Grundgriffen sind auch hilfreiche Alternativgriffe leichter zu erfassen.

Überblasverhalten

Moderne Harmonische Blockflöten basieren auf dem Prinzip rein überblasbarer Fußtöne. Dieses Phänomen wurde erstmals Mitte des 18. Jahrhunderts von de Lusse für die Traversflöte beschrieben. Weiterführendes Material zu diesem Thema findet sich in folgendem Beitrag: (Windkanal 2018-2)
Fragmentarische Andeutungen dieses Prinzips finden sich jedoch immer wieder auch bei der Blockflöte – begonnen in Ganassis Grifftabellen von 1535, in manchen spätbarocken Griffbildern, bei der Csakan-Blockflöte im 19. Jahrhundert sowie bei einigen innovativ gestalteten deutschen Blockflöten der 1930er- und 1940er-Jahre.
Moderne Harmonische Blockflöten vereinen diese Charakteristika ganz bewusst in einem Bauprinzip.

Funktionsweise

Jede Blockflöte erfordert für das Verlassen des 1. Registers vom Spieler die Kombination zweier Spieltechniken: Die Teildeckung mindestens eines Grifflochs sowie die Bündelung des Luftdrucks. Je höher in der Tonleiter es hinauf geht, desto mehr Spezifizierung beider Techniken ist für die Wahrung eines guten Tons erforderlich.
Wie manche alten Quellen für fortschrittliche Spieler zeigen, dient die Teildeckung des Daumenlochs vornehmlich einer guten Ansprache der zweiten Oktave. Spätestens für die dritte Oktave sollte jedoch die Teildeckung weiterer Grifflöcher hinzutreten.
Hinter diesen Vorgängen verbirgt sich bei jeder Blockflöte die Idee, auf Basis verschiedener Griffe (also mit geschlossenen, offenen und teilgedeckten Grifflöchern) in dazu passende Regionen von Obertönen zu überblasen mit dem Ziel, bestimmte hohe Töne spielen zu können.

Funktionsbeispiel

Während bei herkömmlichen Blockflöten die Zuordnung dieser Regionen baubedingt scheinbar willkürlicher Natur ist,

Klangbeispiel: Obertöne über dem Grundton einer Denner Edition Alt von Mollenhauer

sind bei Modernen Harmonischen Blockflöten die Griffe absichtlich passenderen natürlichen Obertonarealen zugeordnet – im Idealfall rein gestimmten Intervallregionen aus der natürlichen Obertonskala.

Klangbeispiel: Obertöne über dem Grundton einer Modernen Alt von Mollenhauer

Dieses Prinzip sieht im Notentext und in jeweiligen Griffbildern so aus:

Das Überblasverhalten des Grundtons in Noten- und Griffbeispielen bei einer Denner Edition Alt von Mollenhauer

Das Überblasverhalten des Grundtons in Noten- und Griffbeispielen bei einer Modernen Alt von Mollenhauer

 

Für einen guten Übergang von einem Oberton in den anderen muss 1. der Luftdruck weiter gebündelt werden. (Es muss dafür effektiv nicht stärker geblasen werden! Obertöne = Flageolette sprechen von Natur aus leichter an, wenn sie nicht forciert werden.) 2. Den veränderten Luftdruck unterstützen jeweils weitere Teildeckungen der Finger. 

Weiterführende Literatur zu dieser Thematik findet sich in folgendem Beitrag: (Windkanal 2018-3)

 

Erweiterung musikalischer Horizonte

Die logische Systematisierung der Obertonregionen bei Modernen Harmonischen Blockflöten auf der Basis rein gestimmter Naturtonreihen macht die natürlichen Überblasvorgänge verständlicher und zugänglicher. Ihre Auswirkung für die musikalische Gestaltung neutralisiert die konstruktionsbedingten Schwachpunkte der Blockflöte und schafft eine Fülle zusätzlicher Ausdrucksmöglichkeiten, die sowohl im traditionellen Repertoire, als auch für neuere Musik gewinnbringend sind.
Im Ansinnen einer Harmonisierung der Blockflötentöne mit ihren natürlichen Obertönen liegt das Potential für mehr Bandbreite und Stabilität im Blockflötenton, was sich als äußerst hilfreich im Zusammenspiel mit anderen modernen Instrumenten erweist.

Praxisbeispiele

Die einzigartigen Merkmale von Blockflöten moderner harmonischer Bauart können in vielerlei musikalischen Zusammenhängen gewinnbringend eingesetzt werden. Im Folgenden seien dazu einige Aspekte mit entsprechenden Musikbeispielen genannt:

Barockmusik

Traditionelle Originalmusik für Blockflöte aus dem Barock im modernen Stimmton lässt sich auf Modernen Harmonischen Blockföten zunächst relativ unspektakulär widergeben.

Klangbeispiel: Sonata in G, Satz 1 & 2, von Gottfried Finger, gespielt von Nik Tarasov (Moderne Alt von Mollenhauer), Ulrich Sommerrock (Laute) und Hermann Heinrich (Violoncello)

Klangbeispiel:  Sonate a-Moll TWV 41:a3 von G. Ph. Telemann, gespielt von Nik Tarasov (Moderne Sopran von Mollenhauer), Olga Watts (Cembalo) und Lyndon Watts (Fagott)

Im Barockrepertoire stößt man jedoch immer wieder auf Herausforderungen, die mit traditionellen Blockflöten etwas problematisch auszuführen sind.
Insbesondere Barockmusik basiert vom Wesen her auf einer pyramidalen Tonästhetik: Töne des untersten Registers markieren das Bassfundament im Generalbass und sind entsprechend fülliger im Klang darzustellen. Je höher es in der Tonskala hinaufgeht, desto schlanker wird die Tongebung.
Moderne Harmonische Blockflöten sind vom Wesen her klanglich pyramidal ausgerichtet. Somit lässt sich darauf vor allem barocke Solomusik ohne Begleitung besser darstellen. Diese ist in der Regel nach dem Prinzip der verdeckten Mehrstimmigkeit komponiert. In Akkordbrechungen und aufgefächerter Motivik sind die untersten Töne am kräftigsten, die obersten Töne möglichst unforciert zu gestalten.

Klangbeispiel: Ricercar Nr. 5 aus "Sette Ricercari per il voiloncello solo" (1688) von Domenico Gabrielli, gespielt von Nik Tarasov auf einer Modernen Alt von Mollenhauer

Ideal lässt sich so auf Blockflöten moderner harmonischer Bauart ursprünglich ebenfalls für klanglich pyramidal konzipierte Instrumente geschriebene Barockmusik darstellen – so etwa praktisch sämtliche Traversflötenmusik, aber auch Kompositionen für Streicher, z. B. Johann Sebastian Bachs Suiten für Violoncello solo in der Bearbeitung von Jean-Claude Veilhan.

Klangbeispiel: Allemande aus der Partita BWV 1013 von J. S. Bach, gespielt von Nik Tarasov auf einer Modernen Alt von Mollenhauer


Das Ideal der pyramidalen Tongebung reicht noch weit über das Barockzeitalter hinaus. Es ist auch im Belcanto-Zeitalter vorherrschend, ist ein Stilmittel für impressionistisches Flirren, erlaubt insgesamt in seinen Abstufungen in vielerlei musikalischen Zusammenhängen die Illusion einer größeren dynamischen Bandbreite und ist selbst bei moderner rhythmusbasierter Tanzmusik wirksam, deren Basszellen und Akkorde im Baritonbereich ausschlaggebend und mit Modernen Harmonischen Blockflöten besser ausführbar sind, insbesondere mit Unterstützung entsprechender Effektgeräte.

Extension

Seit dem romantischen Repertoire gehört der erweiterte Gebrauch von Extensionstönen bei Holzblasinstrumenten zur üblichen Praxis. Dementsprechend zu beobachten ist dies auch im Originalrepertoire der fortschrittlichen Blockflötentypen des 19. Jahrhunderts, wie dem Csakan (Artikel aus der Zeitschrift Windkanal Ausgabe 2009-1) und dem Französischen Flageolet, bei Stücken von Erzherzog Rudolph von Österreich.

Klangbeispiel: Variations per Pianoforte avec accompagnato d'un czakan (1810), Fassung in C-Dur, von Erzherzog Rudolph von Österreich, gespielt von Nik Tarasov (Moderne Sopran von Mollenhauer) und Wei Tsin Fu (Klavier)

Josef Gelinek, Anton Diabelli, Carnaud aîné, Narcisse Bousquet u. a.

Klangbeispiel: Grande Caprice Nr. 1 (1864) von Narcisse Bousquet, gespielt von Nik Tarasov auf einer Modernen Alt von Mollenhauer

Das frühe Oboen-Repertoire hat oft ein h0 als untere Grenze des Tonumfangs.

Klangbeispiel: Concertante Etüde op. 77 Nr. 1 (ca. 1880) von Hans Schmitt, gespielt von Nik Tarasov auf einer Modernen Sopran von Mollenhauer

Neuausgaben einiger Werke in Einrichtungen für Moderne Harmonische Blockflöten rechnen mit einem extendierten Instrument, z. B.:

Franz Schubert: Sonate a-Moll »Arpeggione«

»Il Extremelo«, herausgegeben von Karel van Steenhoven

Selbst einige Altblockflöten-Partien in Bach-Kantaten, die aufgrund ehemals verschiedener Stimmtondifferenzen in mehreren Versionen vorliegen, können heute bei Aufführungen im modernen Ensemble ohne die für traditionelle Instrumente unumgänglichen Stimmknickungen ausgeführt werden. Vergleiche hierzu die in Windkanal 2005-2 & 2005-3 aufgeführten Beispiele.

Im modernen Ensemble

Beim Zusammenspiel mit anderen modernen Instrumenten im modernen Kammerton kommt man mit Modernen Harmonischen Blockflöten auf eine bessere Klangintensität in allen Registern sowie eine größere tonliche Variabilität. Auf musikalische Augenhöhe kommt man vor allem mit modernem Flügel, großer Orgel, Kammerensembles und modernem Orchester.

Klangbeispiel: Brandenburgisches Konzert Nr. 4 BWV 1049, 1. Satz, von J. S. Bach. Orchestra Mozart, Claudio Abbado, Michala Petri und Nik Tarasov – gespielt auf Modernen Altblockflöten von Mollenhauer


 

Musizieren im Bandkontext

Moderne Harmonische Altblockflöten mit Extension sind vor allem im Zusammenspiel mit Gitarren und Bassgitarren und dem Kontrabass vorteilhaft. Allen Instrumenten gemeinsam ist der Ton E als unterste Grenze des Tonumfangs, welches naturgemäß verhältnismäßig oft im musikalischen Material verwendet wird.
Auch viele Standards der U-Musik beziehen Extensionstöne mit ein sowie das Folkrepertoire.

Klangbeispiel: "Leith Wynd" (Thema und Variationen) nach James Oswald (1742), gespielt von Nik Tarasov (Moderne Sopran von Mollenhauer), Ralf Specht (Gitarren), Oliver Biella (Kontrabass), Aleks Tarasov (Drums & Programming)

Klangbeispiel: "Remmidemmi" (Thema und Variationen) von Nik Tarasov (2004), gespielt von Nik Tarasov (Moderne Sopran von Mollenhauer), Ralf Specht (Gitarren), Oliver Biella (Kontrabass), Aleks Tarasov (Drums & Programming)

Klangbeispiel: "Wolken" von Aleks Tarasov (2005), gespielt von Nik Tarasov (Moderne Sopran von Mollenhauer), Ralf Specht (Gitarren), Oliver Biella (Kontrabass), Aleks Tarasov (Drums & Programming)


Beispiele zur Verwendung Moderner Harmonischer Blockflöten in Pop- und Rockmusik finden sich hier:

Vintgar Kaleidoscope (erhältlich als CD, als Notenmaterial mit Play-alongs) Link zum Trailer

Haben Sie weitere Fragen zum Themengebiet der Modernen Harmonischen Blockflöten? Dann wenden Sie sich gerne an Nik Tarasov.